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 Die verlorene Seele

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BeitragThema: Die verlorene Seele   Die verlorene Seele Icon_minitimeMi Dez 19, 2007 10:15 pm

Schloß Muskau, Sachsen

An der Grenze von Deutschland und Polen liegt eine der skurrilsten Ruinen, die ich je erblickt habe.Kunstvoll gemeißelte Figuren erheben sich stolz vom Dach dieses gewaltigen romantischen Monuments, daß den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieg, wunderbarerweise entgangen war. Einst war das Schloß das Heim des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, einem von Deutschlands größten Landschaftsgärtnern und Reiseschriftstellern. Als junger Mann schockierte dieser unkonventionelle Aristokrat seine Zeitgenossen, indem er sich zu mitternächtlicher Stunde Zugang zur Grabkammer seiner Familie verschaffte und die Särge seiner Vor- fahren öffnete. Durch eine solch dunkle und makabre Tat suchte er seine eigene Furcht vor dem Tod und dem Unbekannten zu überwinden. Auf seine alten Tage wurde er zunehmend exzentrisch und schließlich, wie manche behaupten, verrückt. Er pflegte bisweilen in einer funkelnden prunkvollen Kutsche von zwölf weißen Hirschen ge- zogen, in seinem grandiosen Park spazierenzufahren. Zu manchen Anlässen wurde dieses Gespann in den Straßen von Berlin gesichtet, stolze zweihundert Kilometer von Bad Muskau entfernt.
Wie ich von einem der Kustoden des nahen Museums erfuhr, ist es jedoch nicht sein halb wahnsinniger Geist, der durch die Ruine spukt, sondern die erbarmungswürdige Erscheinung einer wunderschönen jungen Abessinerin, deren Grab auf dem überwucherten Friedhof des Dorfes liegt. Dort, inmitten von Unkraut und wilden Blumen, fand ich den kleinen Grabstein, auf dem eine Photographie des unglücklichen Mädchens zu sehen ist. Das Schutzglas war zersplittert, das Photo zerrissen und mit toten Fliegen bedeckt. Unter dem Bild war folgende Inschrift zu lesen: **Am Mittag des 27. Oktober starb auf Schloß Muskau die abessinische Jungfrau Machbuba. Fürst Hermann, von Pückler-Muskau hatte sie während seiner letzten Orientreise auf einem Sklavenmarkt gekauft, als sie elf Jahre alt war. Er hatte Mitleid mit ihr und brachte sie als seine Pflegetochter nit zurück nach Bad Muskau, wo sie im Alter von sechzehn Jahren an gebrochenem Herzen starb. Ihre Beerdigung fand am Abend des 29. Oktobers auf dem Dorffriedhof statt. Die gesamte Dienerschaft des Fürsten nahm daran teil. Auf dem Weg vom Schloß zum Friedhof standen sie in einer Reihe und hatten Fackeln entzündet für das Mädchen, dem ihre Liebe gehörte.**
Aus dem Kirchenregister von 1840, Nr. 51:
Man sagt, daß ihr Geist noch heute diesen einsamen Weg zum Schloß hinaufgeht und dort am Fuße der verfallenen Mauer, sitzt. Der Kustos fügte hinzu, der Fürst habe sich immer gerühmt, er habe sie gekauft, daß sie ihm eine Tochter sei - jedoch wenn er betrunken war und seinen Freunden von ihr erzählte, so wurde deutlich, daß auch sie ein Opfer seiner lüsternen Gier geworden war....

Quelle: **Geistersuche** von Simon Marsden
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