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 Die Weiße Frau im Berliner Schloss

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Bailey
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BeitragThema: Die Weiße Frau im Berliner Schloss   Die Weiße Frau im Berliner Schloss Icon_minitimeMi Dez 19, 2007 9:56 pm

Beim Schloss-Neubau im Jahr 1709 wurde in einer Mauer ein weibliches Skelett gefunden, welches man für das der weißen Frau hielt und auf dem Domkirchhof begrub. Damit erhoffte man sich, sie würde nunmehr nicht wiederkommen. Als sie es aber noch einmal unter Friedrich Wilhelm I. wagte zu erscheinen, machte der König kurzen Prozess, ließ das Gespenst von der Wache gefangen nehmen und öffentlich an den Pranger stellen, worauf der Spuk aufhörte. Erloschen war freilich das Gespräch damit noch nicht ganz. Bedeutsame Ereignisse, die ihre Schlagschatten vor sich werfen, haben gelegentlich den alten Glauben immer wieder angeregt. Und die eigentümlichen Baulichkeiten im Schloss mit den langen, im ganzen wenig erleuchteten Gängen, den vielen Treppen und Korridoren und all den weiten Räumen, was in der Stille der Nacht leicht etwas Unheimliches bekommt, trugen dazu bei. So wollte man z. B. im Jahre 1840, als König Friedrich Wilhelm III. im Sterben lag - da außer 1540 immer im Jahre 40 jedes Jahrhunderts hier ein Hohenzollernscher Fürst gestorben war -, wieder die weiße Frau im Schloss gesehen haben.

Die weiße Frau trat als eine Art Schutzgeist auf, der bei allen Familienereignissen seine Teilnahme bekundet, aber auch als ein unheimlicher Rachegeist, der umgeht. Das Gespenst trug ein langes weißes Gewand und eine gleiche Haube mit hinten zurückgeschlagenem, langen Witwenschleier. Es wandelte damals nachts durch die Gänge im langsamen, ernsten Schritt; wer ihr begegnete und sie grüßte, dem dankte sie durch Neigen ihres Hauptes, sprach aber nie ein Wort.
Standen Festlichkeiten bevor, dann hörte man überall das geheimnisvolle Walten der weißen Frau. Türen sprangen auf und fielen wieder zu, Schlösser rasselten, und was es noch an geheimnisvollen Geräuschen gab. War der Lärm vorüber, so strahlte alles in doppeltem Glanz zum Empfang der Gäste. Waren die Gäste wieder fort, so wiederholte sich das Spiel, und so spät es auch in der Nacht geworden war, am andern Morgen war alles wieder in Ordnung und an Ort und Stelle, ohne dass eine Menschenhand daran gerührt hätte.
Auch sonst sah die weiße Frau angeblich nach dem Rechten. War die Dienerschaft lässig oder versäumte ihre Pflicht oder führte gotteslästerliche Reden oder reizte jemand sie im Übermut, dann machte sich ihr Zorn durch Schläge, Steinwürfe und Schrecknisse aller Art bemerkbar. Besonders bewies sie aber ihre Teilnahme an allem, was die einzelnen Familienmitglieder betraf. Oft, wenn die Ammen bei den fürstlichen Kindern eingeschlafen waren und plötzlich aufwachten, dann sahen sie die weiße Frau über die Wiege gebeugt stehen oder auf ihren Armen das Kind herumtragen und warten.
Wenn ihr plötzliches Erscheinen einen Todesfall verkündete, dann trug sie meist an beiden Händen schwarze Handschuhe. Durch sie soll schon Joachim II. alle Todesfälle in seiner Familie erfahren haben. Auch den Tod Johann Sigismunds sollte die weiße Frau durch ihr Erscheinen vorher verkündet haben.

1666 strafte sie bös einen, der sie verspottet hatte. Als nämlich wieder viel Gerede von der weißen Frau war, hatte der Oberstallmeister des Großen Kurfürsten von Burgsdorf viel gehöhnt und gemeint, es reize ihn wohl, sie zu sehen. Wie er nun einmal aus den Gemächern des Großen Kurfürsten kommt und die Stiege hinuntergehen will, da tritt ihm die weiße Frau entgegen. Dreist redet er sie an: "Du Alte! Hast du noch nicht Blut genug getrunken; willst du noch mehr holen?" "Da krieget sie", sagt ein alter Bericht, "ihn bei dem Hals und wirft ihn die Stiegen hinab, dass ihm sein Wams platzet und die Rippen krachen; doch ohne weiteren Schaden. Worauf der Kurfürst, das Poltern hörend und das Klagen, den Kammerpagen mit Licht sandte, um nachsehen zu lassen, was es gäbe."

Ein Jahr später - also im Jahr 1667 - behauptete Luise Henriette, des Großen Kurfürsten erste Gemahlin, sie habe, als sie in ihr Gemach trat, die weiße Frau an ihrem Schreibtisch sitzen sehen, und ihr bald darauf erfolgender Tod gab zur Vermehrung des Geredes von der weißen Frau Veranlassung. Die Folgezeit bürgerte den Glauben an ihr Erscheinen nur immer fester ein. 1688 wollte man sie z. B. vor dem Tod des Großen Kurfürsten wieder gesehen haben.


Quelle: motzbuch.de
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